Kommt das neue Konzerthaus in München oder wird es letztendlich doch beerdigt? Die Aussagen dazu könnten widersprüchlicher nicht sein und Ministerpräsident Söder spricht von einer Denkpause. Wie lange diese aber dauern soll, hat er nicht gesagt. Fest steht, dass ein Erbpachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer abgeschlossen worden ist, der den Steuerzahler jährlich 600.000 Euro kostet.
Der baupolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Franz Bergmüller und der Metropolbeauftragte für München, Uli Henkel, äußern sich dazu wie folgt:
„Wie die Staatsregierung hier mit dem Geld der Steuerzahler umgeht, ist unverantwortlich. Es werden jährlich 600.000 Euro Erbpacht für ein Grundstück bezahlt, von dem kein Mensch weiß, ob es denn jemals mit einem Konzerthaus bebaut werden wird. Außerdem stehen noch zu erwartende enorme Baukosten im Raum, denn bereits vor zwei Jahren war von etwa einer Milliarde Euro die Rede. In Zeiten eines stark angespannten Haushalts ein solches Großprojekt zu finanzieren, bei dem die Kosten aber doch sicherlich wieder völlig aus dem Ruder laufen dürften, kann man der Bevölkerung nicht erklären. Unserer Meinung nach hat sich das Projekt neues Konzerthaus ohnehin erledigt, kostet doch die Isarphilharmonie lediglich etwa 30 Millionen Euro und macht einen weiteren Neubau überflüssig, wobei auch die Akustik im Gasteig im Rahmen der erforderlichen Sanierung für ca. 200 Millionen maßgeblich verbessert werden könnte. Wir fordern die Staatsregierung auf einen Schlussstrich zu ziehen und das Vorhaben für beendet zu erklären. Für das Erbpachtgrundstück muss eine schnelle Alternativlösung gefunden werden. Wie das Debakel um die ineffiziente Wohnbaugesellschaft „Bayernheim“ aber auch die Kostenexplosion bei der 2. Stammstrecke beweisen, ist der Freistaat ein schlechter Bauherr. Wir brauchen deshalb auch kein neues Konzerthaus, sondern eine neue Regierung, die nicht ein Fass nach dem anderen aufmacht, um es dann zum Überlaufen zu bringen.“